Motovun
Das auf einem Hügel hoch über dem Mirnatal thronende, typisch inneristrische Festungsstädtchen ist an Romantik kaum zu überbieten. Hinter den wuchtigen, bis zu 15 m hohen Mauern, die die Venezianer zwischen dem 13. und 17. Jh. errichten ließen, lebten einst bis zu 5.000 Menschen. Heute strahlt Motovun dörfliche Beschaulichkeit aus und ist zum größten Teil autofrei. Am Fuße des Hügels und an der Auffahrtstraße kann geparkt werden (gegen Gebühr). Gäste, die in Motovun übernachten, bringt ein Shuttlebus von der barock-klassizistischen Vorstadt über die romanisch-gotische Unterstadt hinauf zur Oberstadt. Gerade für den letzten Teil sollte man sich aber Zeit nehmen und zu Fuß über Treppen und die steingepflasterte Gasse empor steigen, denn immer wieder gibt es schöne Ausblicke. Neben Stadtturm, Kastel, Loggia und Rathaus stellt die Stephanskirche eine kunsthistorische Kostbarkeit dar. Sie wurde im 16. Jh. von Andrea Palladio entworfen, dem legendären Renaissance-Baumeister, dessen berühmten Villen und Kirchen heute zu den touristischen Attraktionen Norditaliens zählen. Ein Denkmal erinnert zudem an den altösterreichischen Forstbeamten Josef Ressel, der hier aber nicht als Erfinder der Schiffsschraube gewürdigt wird, sondern wegen seiner Verdienste um die Wiederaufforstung Istriens (nachdem zuvor die Venezianer für Stadt- und Schiffsbau alles abgeholzt und verkarstet hatten). Besonders empfehlenswert ist ein Spaziergang auf der einstigen Festungsmauer rund um die obere Altstadt – fantastisches Panorama inbegriffen (seit 2018 gegen Gebühr). Übrigens: Jedes Jahr im Juli und/oder August steht Motovun ganz im Zeichen eines hochkarätigen, internationalen Filmfestivals.
I.D. Riva-Tipp: Zu Füßen von Motovun liegen die Trüffelwälder des Mirnatales mit dem kleinen Ort Livade, wo im Trüffelshop Zigante verschiedenste Trüffelspezialitäten erhältlich sind. Gleich ums Eck gibt es auch einen Imker mit hervorragendem Honig.