Istriens Hinterland
Wer seinen Urlaub in Istrien nicht nur am Strand verbringen möchte, sondern auch das Hinterland mit seinen hübschen Städtchen mit oft sehr interessanter Geschichte kennenlernen will, dem empfehlen wir einen Road Trip durchs Hinterland mit den Städten Svetvinčenat, Buzet und Hum. Jede Stadt ist auf ihre Art besonders und jede ist ein kleines Juwel in Istrien, das noch weitgehend unbekannt ist.
Svetvinčenat Eigentlich besteht diese Perle Zentralistriens im Wesentlichen aus einem Hauptplatz, aber der erweist sich als ganz besonderes Juwel. Um den handgemeißelten Steinbrunnen aus dem Jahre 1808 gruppiert sich ein Altstadtensemble, das seinesgleichen sucht: Renaissancehäuser, Stadtloggia und mittelalterliches Kastell bilden – vor allem in den Sommermonaten – zudem die stimmungsvolle Kulisse für verschiedenste kulturelle Veranstaltungen. Tradition haben dabei vor allem das Istra-Etno-Jazzfestival und das Tanz- & Theater-Festival im Renaissance-Kastell Grimani (www.svetvincenatfestival.com).
Aber auch zu anderen Zeiten erwacht das Dorf immer wieder aus seinem Dornröschenschlaf: Etwa im April beim Blumenfest, im Juni beim Wettbewerb um die schönste Ziege im Lande, beim Käse-Festival im Juli, beim Mittelalterfest im August oder gegen Ende des Herbstes beim Fest zu Ehren des jungen Weins.
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Buzet Zahlreiche palastähnliche Patrizierhäuser und Teile der historischen Stadtmauern mit zwei gut erhaltenen Toren prägen die auf einem Hügel thronende Altstadt und erinnern an die mehr als 350-jährige Herrschaft der Venezianer (1412–1797). Heute treffen sich hier die Feinschmecker, gilt die Region doch als eines der Trüffelzentren Istriens. Die weiße Edelknolle steht im Herbst im Mittelpunkt genussvoller Feste, etwa wenn am Hauptplatz mit der im Rokokostil erbauten Zisterne in einer riesigen Pfanne eine Fritaja (Eierspeise) aus mehr aus 2.000 Eiern und 10 kg Trüffeln zubereitet wird. Genießern und Trüffelliebhabern empfiehlt sich ein Besuch beim Agrotourismus-Betrieb Natura Tartufi (www.naturatartufi.com, von der Straße nach Buje rechts abbiegen).
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Hum
In Inneristrien findet sich die kleinste Stadt der Welt! Berühmt wurde Hum mit rund 30 Einwohnern durch die ungewöhnliche Bürgermeisterwahl: An einem rund 500-jährigen Steintisch in der Loggia wird jener Kandidat zum Oberhaupt, der am meisten am Kerbholz hat, wie es hier bereits im 16. Jahrhundert Tradition war. Das bedeutet, Bürgermeister wird derjenige, dem die Wähler auf einem speziellen Stock die meisten Zustimmungskerben einritzen.
Stadttor, mittelalterliche Gebäude und die barocke Kirche Maria Himmelfahrt prägen das Miniaturstädtchen, das lange Zeit ein kulturelles Zentrum der Glagoliza-Schrift bildete. Ein Spazierweg entlang der künstlerisch gestalteten „Glagolitischen Allee“ zwischen Roč und Hum erinnert daran. Zu guter Hausmannskost einkehren sollte man in der Humska Konoba beim Stadttor und dort unbedingt auch den Humer Kräuterschnaps (Biska = weiße Mistel) probieren. Ende Oktober findet immer eine Schnapsverkostung mit Auszeichnung der besten Brenner statt.
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